Was diese Geigerin mit Händen und Füßen (ja, Füßen!) an Klängen zaubert, vergisst man nicht so schnell. Mit geschlossenen Augen meint man, ein kleines Orchester oder eine Band zu hören, und doch präsentiert sie ihre Musik ganz allein. Auf dem Boden vor ihr liegt eine Loop Station, die sie punktgenau mit den Füßen bedient. Mit Hilfe dieses und weiteren Geräten erschafft sie nach und nach faszinierende Klangwelten. Sie spielt kurze Sequenzen ein, die das Gerät sogleich in Dauerschleife wiederholt, fügt weitere hinzu und zieht die Zuhörer hinein in ein intensives Hörerlebnis. Ob Maurice Ravel oder Michael Jackson, ob Pachelbel oder Piazzolla, keine Musikrichtung ist ihr fremd. Beim Zuhören stellt sich neben der Faszination für die technische Raffinesse (,,Wie macht sie das bloß?") schnell gute Laune ein. Die Auswahl ihrer Musik zeigt ein sicheres Gespür für emotionale Klassiker aus mehr als 300 Jahren Musikgeschichte, die sie auf überraschende Weise neu interpretiert. Sie scheut sich dabei nicht, Klassiker des Hard Rock und des Barocks zu einem einzigen Stück zu verschmelzen.
Die Künstlerin kommt aus der Sängernation Lettland. Als musikalisch Hochbegabte hat sie ihre musikalische Ausbildung mit sechs Jahren begonnen. Ihr Studium der Orchestermusik und Musikpädagogik hat sie in Riga und Berlin mit Bestnoten absolviert. Seitdem spielt sie projektweise in klassischen Orchestern wie dem Württembergischen Kammerorchester (WKO). Daneben tritt sie mit ihrem eigenen Streichquartett bei verschiedenen Gelegenheiten auf. Während der Corona-Pandemie hat sie ihr Solo-Programm entwickelt, das sie hier präsentiert.